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Haken setzen für Berlin: Erstes Boho DIY-Projekt für unsere neue Wohnung

Aktualisiert: 16. Apr. 2020

Smaragdgrün trifft auf Vintage-Garderobe vom Trödelmarkt



Kennst du noch das Stempelsystem aus der Grundschule? Dort gab es zur Benotung der Arbeiten immer einen lachenden und einen weinenden Stempel. Ziemlich simpel eigentlich. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass es bei uns ein gruseliges Clown-Gesicht war. Prinzipiell fühle ich mich hinsichtlich unserer aktuellen Lebenssituation ähnlich. So schmachte ich einerseits unserer individuellen Traumwohnung mit Empore und im exklusiven Architekturdesign in Schwerin mit einem weinenden Auge hinterher. Obwohl ich gerade in einem Fitzek-Roman (by the way mein Lieblingsautor) gelesen habe, dass im Fachjargon "Architektenhäuser" meist für "verkaufsmindernde Exzentrik" stehen hinsichtlich der außergewöhnlichen Wohnkonzepte und Anordnung der Räumlichkeiten. So aber nicht unsere Wohnung in Schwerin. Ich weiß noch sehr gut, wie der Vermieter erstmals die Tür zur Wohnungsbesichtigung aufschloss und meine Augen leuchteten. In jedem Raum mehr, den er uns zeigte, verwandelte ich mich zu einem Kleinkind, dass unbedingt dieses eine spezielle "Eis" haben wollte und dies sofort! Die helle Lounge mit der kleinen Metalltreppe, die rechts hoch zur Empore mit Balkon-Flair in die Küche und zum Bad führt. Die halbrunden Fenster in Küche/Bad, der offene Loft-Look, die 3,20m hohen Wände (perfekt für viel Wanddeko!) und die Flügeltüren in Anthrazit und die bis zum bodenreichenden und lichtdurchflutenden Fenster.



Andererseits freue ich mich auch riesig auf unsere neue Wohnung, angenehme Wärme in den Räumen (ohne im Winter zu frieren, denn das ist leider ein deutlicher Nachteil in unserer vorherigen Altbauwohnung) und unser neues spannendes Leben in der Hauptstadt. Und vor allem keinen täglichen Baulärm mehr um uns herum! Aufgrund beruflicher Gründe ließ sich Felix vor rund einem Monat nach Berlin abordnen und da eine Fernbeziehung für uns kein Thema ist und auch mir, perspektivisch gesehen, in Berlin ein paar mehr Türen offen stehen, war natürlich klar, wir gehen nach Berlin!


Doch dies bedeutete auch: Wir müssen uns krass verkleinern! Auch wenn uns im Vorfeld viele Freunde und Bekannte vor dem Berliner Wohnungsmarkt gewarnt haben, war die Tatsache eine schöne Wohnung mit relativ hohen Ansprüchen und in schöner Lage zu bekommen nahezu absurd. Nach einigen Reinfällen und Kompromissen (denn nein, es wird leider keine gewünschte Altbau-Wohnung) später, hatten wir unsere hübsche, neuwertige 2-Raum-Wohnung mit Erstbezug in dem ruhigen Neubauviertel Wasserstadt. Und mit Wärme! Fraglich jedoch, ob man sich darüber dann im Berliner-Hitzesommer noch freut. Schlappe 800m vom Hauptbahnhof entfernt, findest du nun unsere neue helle mit Eichenholz-Parkett-ausgestattete Wohnung mit zwei Balkonen und süßen 66 qm. Doch die starke Verkleinerung zieht auch einige Hindernisse mit sich. Aber was solls, das Gute daran: Wir haben jetzt immerhin zwei Wohnungen zum kreativen Eskalieren und Ausstatten. Wohooo!


So werden wir weiterhin in Schwerin eine kleine Zweitwohnung mit Wintergarten und im Altbau-Stil für Rückzugsmomente (oder kältespendenden Temperaturen im Sommer) und zur Unterbringung unserer zahlreichen Möbel und Dekorationselemente nutzen.

Das heißt: Zwei außergewöhnliche Boho-Wohnkonzepte erarbeiten und ihr seid natürlich von Beginn an step by step dabei!


Los geht´s ...


Was jetzt nur noch fehlt: Ein allererstes Wohlfühl-Element für Berlin! Und was würde sich dafür besser eignen als ein neues motivierendes "Herzlich Willkommen"-DIY-Projekt?!



Oberstes Ziel bei einem alt-werde-neu DIY-Projekt: Finde einzigartige Schmuckstücke, Raritäten oder Schnäppchen & bastel dir bevor du loslegst ein Konzept im Kopf!



So war es einfach Glück, als wir diese tolle, alte Garderobe aus Holz und Naturmaterialien in der Trödelhalle unseres Vertrauens entdeckt haben. Gesehen, verliebt und gekauft. So lag nun dieses schöne Stück vor uns mit seinem leicht verdreckten und teilweise fehlenden Geflecht in der Ablage. Aber gerade die unperfekten Dinge machen für mich vieles erst perfekt. Die alten verrosteten Metallhaken hingegen hatten keine Chance und so habe ich diese in Kürze durch neue, glänzende Goldhaken ersetzt. Seit Jahren sammle ich - in weiser Voraussicht und entgegen jeder Gewichtsbegrenzung für Reisegepäck - auf Flohmärkten in aller Welt besondere Haken und Knäufe.


Mein optimistischer Allzeit-Gedanke ganz nach dem Motto "Haben und so ..." :

Ich finde schon etwas, wofür ich es gebrauchen kann!


Übrigens falls du das Gefühl hast, dass nicht alle Einzelteile zusammen passen? Keine Sorge umso besser! Manchmal macht gerade DAS deine Projekte noch vielfältiger & einzigartiger. Denk anders als andere. So erzielst du dieses " gewisse Etwas" bei deinem gewünschten Vintage-Resultat.



Auf Mallorca hatte ich mich vor zwei Jahren in diesen zauberhaften Oktopus-Haken verliebt! Als krönender Eye-Catcher war somit auch direkt klar, dass er die Position der goldenen Mitte vertreten darf. Die anderen Haken sind ebenso Vintage-Funde von Flohmärkten sowie Ständen und in sich schön robust, denn als Garderoben-Haken sollten sie ja auch einiges aushalten können. Mit meiner Hingabe für Mäntel (ganz wie die Mama ;-)) und dem überschlagenden IST-Stand von knappen 10.000 Exemplaren wäre das somit durchaus ein relevantes Kriterium.


Da wir daran nun einen Haken setzen können (Steilvorlage) war der nächste Schritt - nach der Auswahl der Deko - uns dem Holz zu widmen. Nachdem mein Ehemann Felix (es klingt immer noch verrückt, wenn ich an dieser Stelle erst "mein Freund" sagen will) - gern auch "eclectic.home 2.0" genannt - das gute Stück mit der Schleifmaschine bearbeitet hat, ist das Material besonders schön saugfähig und fein. Es fühlt sich ganz glatt an und so konnten wir direkt im Anschluss die Farbe auftragen.

Denn nun kommt natürlich mein Lieblingspart: FARBEEEE!



Jaja, ich hätte meinen Blog quasi auch "Farbjunkie" nennen können, aber bevor sich meine Seite dann vor lauter Maler-Anfragen kaum noch retten kann, lassen wir das mal lieber.


So weiter geht´s:


Das besondere Naturgeflecht der Ablage wollte ich gern so natürlich wie möglich belassen und erhalten. Um den Kontrast dahingehend zu intensivieren, fand ich eine dunklere Grundfarbe des Holzregals spannend. Obwohl ich mir prinzipiell auch einen Erdton wie Sahara-Gelb sehr gut vorstellen konnte, war mir wichtig, dass die Haken erstrahlen und gut zur Wirkung kommen. Alsoooo ... musste es Smaragdgrün mit einem Hauch Petrol sein. Nun hieß es nur noch: Immer schön präzise sein! Bei solchen Projekten kommt dann auch immer der Perfektionismus in mir durch. Und obwohl ich den größten Teil des Garderoben-Regals mit dem etwas größeren Malerpinsel streichen konnte, musste ich für die schmalen Kantenseiten hin zum Geflecht einen zierlichen und ursprünglich für Lidschatten vorgesehenen Kosmetikpinsel kurzfristig umfunktionieren. Um hässliche Fingerabdrücke und Spuren zu vermeiden, habe ich das Regal nur noch marginale 24h trocknen lassen, um es dann noch einmal mit einer farblosen Holzlasur zu überstreichen. So hat das Garderobenregal später mehr Schutz vor Abnutzung und eventuellen Anstößen oder Reibungen. Zudem ist es leichter von Staub zu befreien.


Zum Schluss nur noch die Haken im gleichen Abstand und symmetrisch zueinander anbringen und ta-taa, es ist vollbracht! Unser an Urlaub erinnerndes, smaragdgrünes Garderoben-Regal ist fertig und unser erstes DIY-Stück für unsere neue Wohnung in Berlin dementsprechend auch. Ein kleines Stück Heimat als farbenfrohes Highlight mit viel Liebe und Feingefühl zu Details und Materialen.


Love it, Miss Emerald!



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