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Hereinspaziert, Hereinspaziert & einmal Fantasie an, bitte!

Interiorrunde 1: Berlin - Für andere sind es weiße Wände, ich sehe unser zukünftiges Boho-Traumzuhause

Achtung, nicht über unsere ´Herzlich Willkommen´-Fußmatte stolpern & immer schön hereinspaziert in unsere reine, weiße Stube!

Weiß, weiß, weiß ... sind alle unsere Wände. Ja, deine Vorstellungskraft ist gefragt! Denn heute geht´s mal wieder um Farbe - auch wenn es offensichtlich nicht danach aussieht. Viele haben bereits auf meinem Instagram Profil unsere Landunter-Reise von Tag X bis heute verfolgt. Wie sich das Labyrinth lüftete (ähm lichtete) und wie uns aktuell nur noch 25 statt gefühlten 2500 Umzugskisten den Weg versperren. Am Montag vor fast genau zwei Wochen sind wir in die heiße (wortwörtlich - mit 28 Grad Innenraumtemperatur), quirlige und aufregende Metropole gezogen: Berlin. Von anfänglichen Irritationen unserer Hulk-Helfer des engagierten Umzugsunternehmens, dass die Wohnung doch viel kleiner als die Vorherige sei (ja, richtig!) bis hin zu Fragen über Fragen, wie das denn alles passen soll, war unsere Reise von Beginn an ziemlich spannend. Aber natürlich passt das! Dachten die tatsächlich, wir hätten keinen handfesten Plan?


Natürlich haben wir uns bereits lange im Voraus mit der Problematik der summa summarum Wohnungsverkleinerung von 120 auf 66 qm beschäftigt. Natürlich war uns klar, das wird kein Kinderspiel. Doch nichts ist unmöglich und auch wenn "einschränken, beschränken" nicht zu meinem Lieblingswortschatz zählt oder mich nur annäherend beschreiben würde - so gehöre ich eher zu den Menschen die von allem zu viel haben - muss man sich manchmal auf die wesentlichen Dinge fokussieren. Also brauchten wir einen richtig guten Plan!


Vorher = Grundzustand. #roomtour

Übergabe unseres neuen zukünftigen Bohoreiches: Interior-Runde 1. Zwei Räume, zwei Balkone, weiße Wände und Eichenholzparkett. Wow, was hier wohl noch alles entstehen kann? Du wirst es sehen. Hier!

Raumaufteilung und Ansicht (allerdings spiegelverkehrt).


Der rote Faden hangelt sich dabei um die wesentlichen Dreh- und Angelpunkte, Highlights sowie Lieblingsteile der Räume und dem Kernziel, diesen zu mehr Präsenz und Charakter zu verhelfen.


Zum Glück besteht meine Familie neben Kreativköpfen vor allem aus Zahlendenkern - Vielen lieben Dank, Mom! Mit der anfänglichen Frage "Habt ihr einen Maßstab?" sorgte sie für verwirrte, fragende Blicke. Wie zum Teufel sieht denn ein Maßstab aus? Jedenfalls war uns dann nach zielgenauer Abmessung jedes Möbelstückes klar: Bäm, das wird passen!

Perspektivenwechsel vom Balkon/Wintergarten hinein ins Wohnzimmer.


Letztlich kamen wir dennoch um drei wesentliche Aspekte nicht herum: Sortieren, Fokussieren und Stauraum schaffen! Auf diesen wesentlichen und all umfassenden Meilenstein-Eckplan werde ich aber noch genauer in einem separaten Artikel eingehen.


Zum kurzen Abriss und Verständnis: Wir mussten uns also nun doch SORTIEREN und EINSCHRÄNKEN. Dies bedeutete in Kurzform: Auswahl unserer Lieblingsteile. An dieser Stelle wirds kompliziert und du kennst es sicher: Alle deine Teile sind Lieblingsteile!!! Ich kann mich so noch sehr gut an das Gezeter mit Felix erinnern, wie ich doch bitte alles gern mitnehmen wollen würde und welche Teile wir jeweils für austauschbar oder relevant hielten. All unsere Stücke erzählen Geschichten und tragen wichtige Erinneringen mit sich. Dennoch musste ich von den Lieblingsteilen noch einmal die Aller-aller-Lieblingsteile auswählen. Mit maßstabsgetreuen Zeichungen á la Mama und Listen über Listen hatten wir am Ende ein happy Konzept. Dieses galt es nur noch aufs Papier zu bringen. So ist mein Tipp an dich: Auch wenn der Plan steht bzgl. der Raumaufteilung - plane deine Möbel mittels Skizzen und erstelle dir ein Scribble, was in welchen Raum soll. Vom Möbelstück über die Wanddeko bis hin zur Pflanzenwelt. Nur so bist du perfekt gerüstet, entspannt und kannst dem Umzugshelfer überzeugend sagen: Ja, es passt alles. Keine Sorge! ;-)

Blick vom Wohnzimmer in den Wintergarten und Balkon Nr. 1 Südseite.


Die Ausgangslage war also Folgende: Es gibt zwei Räume mit einem offenen Wohn- und Esszimmer und einer Küchenangliederung, einem Schlaf- und Badezimmer sowie zwei größeren Balkonen. Davon einer mit Verglasung zur Südseite und einem freien Balkon zur Nordseite. Die generelle Wohnungsgröße beträgt niedliche 66 qm. Achja, einen Flur gibt es nicht. Dafür gibt es in jedem Raum bis zum bodenreichende Fenster, den perfekten Lichteinfall und Optionen über Optionen für Stellmöglichkeiten.


Einmal Schatten bitte: Schlafzimmer mit unserem zweiten, kühleren und freien Balkon zur Nordseite.


Für uns war klar: Die Wohnung ist ein Glücksfall und wir werden das Beste aus ihr herausholen. Doch wir brauchen ganz sicher ein handfestes Konzept. Ein "ich weiß noch nicht wie ich es stelle" kommt bei mir tatsächlich eher selten vor, denn mein Konzept trage ich immer schon tagelang vorher im Kopf mit mir herum. So brauche ich Felix, wenn er mit dem schwarzen Handwerkerkoffer kommt, lediglich noch Anweisungen geben. :D Die genaue, visuelle Umsetzung entsteht bei mir meist in der Nacht. Ja, ich gehöre zu den Nachtaktiven-Kreativträumern. So entstehen bei mir kurz vorm Einschlafen meist die besten Ideen und diese schreib ich dann meist sofort auf oder zeichne am nächsten Morgen das Gesamtbild. Oft bleibt es dann auch dabei.

Offene Wohnküche: Modernes, cleanes Design in anthrazit und weiß.


In etwa so war es auch bei meinem Farbkonzept. Die Herausforderung war es, die drei Räume, die genau genommen nur einer sind, miteinander so zu verbinden, dass sie einzeln für sich wirken aber auch voneinander differenziert werden können. Flur, Wohn- und Esszimmer (ziehe ich in dem Fall zusammen) sowie Küche. So sehr sich diese drei Parts auch unterscheiden, so komplettieren sie sich auch auf eine gewisse Art und Weise. Mein Ziel war es Harmonie und eine räumliche Verbindung zu schaffen; doch andererseits auch die Räume voneinander abzugrenzen.


Wenn dir das Leben keinen Flur gibt, bastelst du dir eben einen.


Flur (rechts, kurze Wand) zur Küche. Du hast doch Fantasie - Stell es dir vor. ;-)


Um Räumen eine eigene Präsenz und Plattform zu geben, kommt jetzt Farbe ins Spiel. Und wie du weißt: Ich liebe Farbeee.


Da gab es diese kurze, schicke, schlichte Wand zur Küche, die nicht idealer als Flur fungieren könnte. Zur partiellen Abgrenzung habe ich mich hierbei für unsere Lieblings- und zugleich Hochzeitsfarbe entschieden: Smaragdgrün. Ich liebe es zwar bunt, doch manchmal darf es auch gern Ton in Ton sein. So hatte ich bereits exakt denselben Farbton bei meinem DIY Vintage-Regal genutzt: https://www.bohojunkie.de/post/erstes-boho-diy-projekt-f%C3%BCr-unsere-neue-wohnung Das Konzept stand also schon vor Wochen fest und in meinem Kopf kamen nach und nach nur noch die Detailaufnahmen dazu.

Freie Wand der Küche mit Blick in das Wohn- und Esszimmer gerichtet.


Das I-Tüpfelchen? Du musst bei kleinen Räumlichkeiten oder Wohnungen nicht auf Farbe verzichten. Insbesondere die Kombination eines Farbtons der gleichen Farbgruppe oder auch gewisse Nuancenunterschiede verleihen dem Raum trotz kräftiger Farben Ruhe.

Mein persönlicher Tipp: Zähle die Hauptfarben, die an einer Wand oder in einem Raum zu 25-30% dominieren. Hierbei zählen auch die Pflanzen mit als "grün". Es sollten generell nie mehr als 4 Hauptfarben sein. Plaids oder Textilien, Körbe oder Vasen mit Sprenkeln, Punkten, Muster und Co. zählen natürlich nicht; außer es handelt sich bspw. um einen Pouf in einem kräftigen Blauton oder Ähnliches. Dann zählt dieses als Möbelstück und zur Farbfläche, die es zu berücksichtigen gilt.


Generell reden wir über eine Regelung ab 25-30%. Ich gebe ein kurzes Beispiel: Deine Wandfarbe ist senfgelb, deine Couch ist cognac, deine Kissen sind bunt und dein Teppich eine Mischung der Grundfarben des Raumes. Dazu hast du Wanddekoration aus Seegras oder Holz an der Wand hängen und ein paar tropische Grünpflanzen. Dann besteht dein Raum aus drei Grundfarben: Senf, Braun und Natur. Diese Farben gehören zu der Gruppe der Erdtöne und harmonieren perfekt. Sie ergänzen sich sogar so ideal, dass auch etwas Farbe ihnen nichts anhaben könnte.

Wunsch-Badezimmer mit Tageslicht und einem bis zum bodenreichenden Fenster.


Worauf es ankommt? Deine Wandfarbe macht in einem Raum mit 4 Wänden den höchsten prozentualen Farbanteil aus. Möbel den nächst Höheren und so weiter. Anschließend kommen Textilien, Deko und Pflanzen. Schlussfolgernd: Versuche Farben in einem attraktiven Maß einzusetzen und zu mixen, achte jedoch darauf in welchen prozentualen Anteilen sie zueinander stehen bzw. welche Farben dominieren, sodass du dich am Ende nicht wie in einem Kindergarten-Vorraum fühlst und eine Farbverteilung zu gleich hohen Anteilen vorliegt.


Unser neues Schattenplätzchen: Balkon Nr. 1 zur Nordseite angrenzend zu unserem Schlafzimmer mit Blick in den herrlich grünen Innenhof. #hitzemeiden


Nach dem 1 x 1 der Farbraumbestimmung entschied ich mich für ein Smaragdgrün im (noch nicht vorhandenen) Flur, einer dschungelartigen Motivtapete in der Küche und einem satten Orange im Wohn- und Essbereich. Allerdings ist das so eine Sache mit dem "Orange". Wie wir festgestellt haben, handelt es sich hierbei eher um eine Zauberfarbe - Ob Terrakotta, Koralle, Orange, Dunkelorange oder Orange-Pink ... der Lichteinfall und das Auge des Betrachters entscheiden. ;-)


Einmal Sonne tanken: Herzlich Willkommen Sonnenanbeter auf unserem Balkon Nr. 2 zur Südseite mit Blick aufs Wasser und in den geplanten Park, der hier entstehen wird. Hier machen wir es uns dann auf alle Fälle gemütlich, wenn wir Lust auf Sauna haben. ;-)


Na, kannst du es schon fühlen oder vor deinem visuellen Auge erahnen? Spürst du all die happy Boho-Vibes und Farben, die auf dich einprasseln werden? All die Projekte und Dekoelemente, die hier entstehen können?


Wie mein Konzept in den weißen, kahlen Fantasieräumen wirkt und ob es mein sowie dein Herz höher schlagen lässt, werden wir wohl erst nach und nach sehen. Doch bis dahin nehme ich dich sukzessive mit auf dem Weg in unser Berliner Boho Traumzuhause. Hierzu werde ich mit dir von Raum zu Raum schlendern und dir meine Ideen und Gedanken hinter dem Konzept bis hin zur Umsetzung näher bringen. Welche Teile meine absoluten Lieblinge sind, welche Teile weichen mussten oder welche Kniffe und DIY Projekte noch geplant sind. Es bleibt also weiterhin spannend ...


In diesem Sinne: BAZINGAAA, ich verschwinde mal wieder in mein Umzugskistenbad und räume weiter Kisten aus. Bis dahin, immer schön einen Plan aus dem Ärmel schütteln und niemals die Fantasie dabei vergessen,


dein Bohojunkie


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